Schnuller ab wann?
- Risiko der Saugverwirrung
- beruhigende Wirkung
- rechtzeitiges Abgewöhnen wichtig
- gut für Frühchen
- Den richtigen Zeitpunkt für den Schnuller gibt es nicht. Bei Stillkindern kann es jedoch zu einer Saugverwirrung kommen, sodass du in den ersten Wochen nach der Geburt auf einen Schnuller verzichten solltest.
- Grundsätzlich hat ein Schnuller viele Vorteile. So trägt das Saugen beispielsweise zur allgemeinen Beruhigung bei.
- Wichtig ist neben dem Angewöhnen auch das Abgewöhnen. Kinder sollten den Sauger maximal bis zum 2. oder 3. Lebensjahr nutzen.
Braucht jedes Kind einen Schnuller?
Am Anfang steht zunächst die Grundsatzfrage: Soll dein Kind überhaupt einen Schnuller bekommen oder nachts lieber an Mamas Brust einschlafen? Das hat natürlich den Vorteil, dass sich das Baby durch die körperliche Nähe zusätzlich beruhigt. Umgekehrt ist das permanente Stillen für die Mutter unter Umständen auch sehr belastend, sodass der Beruhigungssauger eine wohlverdiente Pause schafft. Eine Liste Pro und Contra Schnuller findest du hier.
Fest steht jedenfalls, dass ein Schnuller den natürlichen Saugreflex eines Neugeborenen stillt und maßgeblich zur Beruhigung beiträgt. Gleichzeitig regt das Nuckeln die Verdauung an. Studien haben auch gezeigt, dass der nächtliche Saugereinsatz das Risiko eines plötzlichen Kindstods merklich reduzieren kann – allerdings schützt das nicht vor einem schreienden Baby, das dich nachts weckt, wenn der Nuckel im Bett verloren ging.
Wichtig: Schnuller sind kein Ersatzprodukt
Trotz aller positiven Wirkungen: Der Schnuller sollte niemals ein Ersatz für Zuwendung sein, sondern nur zwischendurch zur Beruhigung oder auch nachts zum Einsatz kommen. Auch darf der Schnuller nicht genutzt werden, um Nahrungsaufnahmen zu verzögern oder zu ersetzen.
Vor- und Nachteile von Schnullern
Nachteile des Nuckels | Vorteile des Nuckels |
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Ab wann Schnuller bei Stillkindern einsetzen?
Die meisten Mütter stillen ihre Babys zumindest in der ersten Zeit nach der Geburt. Damit es hier nicht zu Problemen kommt, empfehlen Hebammen, einige Wochen zu warten, bis man das Kind an den Schnuller gewöhnt. Andererseits bieten einige Krankenhäuser den Babys schon auf der Entbindungsstation den ersten Schnuller an.
Das Problem ist hier die Gefahr der Saugverwirrung. Diese entsteht, weil sich die Saugtechniken beim Stillen und dem Schnuller unterscheiden. An der mütterlichen Brust öffnet das Baby seinen Mund weit, stülpt die Lippen nach vorne und arbeitet rhythmisch mit den Kiefern. Bei einem Schnuller bleibt der Mund hingegen weiter geschlossen und das Saugen fällt weniger intensiv aus. Bei einem Wechsel zwischen Nuckel und Flasche kann es passieren, dass das Kind die Brustwarze nicht mehr richtig umschließt und weniger Milch fließt.
Doch keine Panik. Auch bei einer Saugverwirrung pendelt sich das Stillen meist schnell wieder ein. Hebammen können hier wertvolle Tipps geben. Allerdings kommt es in den meisten Fällen gar nicht erst zu einer Saugverwirrung und das Baby kann sehr wohl zwischen dem Wechsel unterscheiden.
Schnuller bei Frühchen – ab wann sind sie sinnvoll?
Für Frühchen gibt es spezielle Schnuller in sehr kleinen Größen. Diese werden oft sogar auf der Neugeborenenstation im Krankenhaus genutzt und sind in Apotheken erhältlich. Sie bestehen oft aus einem einzigen Stück Silikon, was das Risiko allergischer Reaktionen senkt. Der Schnulli hilft hier, damit das Kind schnell das richtige Saugen für ein gesundes Wachstum durch die ausreichende Nahrungsaufnahme erlernt. Auch der Schluckreflex wird so zusätzlich trainiert. Die Schnuller sind daher der Anatomie der mütterlichen Brust nachempfunden und unterstützen dein Baby so direkt in den ersten Tagen des Lebens.
Schnuller bei Flaschenkindern
Nicht jeder Mutter stillt ihr Kind in den ersten Wochen und Monaten seines Lebens. Babys, die direkt an die Flasche gewöhnt werden, haben in der Regel keinerlei Probleme mit der Saugverwirrung, da der Nuckel an der Flasche auf ähnliche Weise funktioniert. Ist dein Nachwuchs ein Flaschenkind, kannst du es also auch sofort an den Schnuller gewöhnen.
Nicht jedes Kind akzeptiert den Schnuller
Nicht jedes Kind mag den Schnuller auf Anhieb. Oft spuckt es den Fremdkörper immer wieder aus. Hier ist Geduld gefragt, indem du den Schnuller immer wieder an den Mund heranführst. Manchmal reicht es auch aus, einfach eine andere Schnullerform zu wählen oder auf ein anderes Material zuzugreifen.
Hilft auch das nicht, probiere es einfach in einigen Wochen nochmal. Allerdings ist das ebenfalls keine Garantie, dass dein Kind den Schnuller irgendwann akzeptiert. Mögliche Gründe dazu findest du hier.
Alternativen zum Schnuller nutzen
Ein Baby lässt sich oftmals recht einfach durch sanftes Streicheln, Vorsingen oder das Umhertragen beruhigen. Manchmal hilft auch einfach nur Ruhe, um eine Reizüberflutung zu beenden. Rituale vor dem Schlafengehen können ebenfalls hilfreich sein. Schließlich lenken auch Schmusetücher oder Stofftiere vom Drang nach dem Nuckeln ab.
Süßspeisen wie Zucker oder Honig sind im Übrigen definitiv keine Option, um die Attraktivität des Schnullers zu steigern. So ist Karies schon bei den frühen Milchzähnen vorprogrammiert.
Welche Schnullerform und -größe ab wann?
Jedes Babys ist individuell. Damit gibt es auch keine richtige oder falsche Schnullerform. Wichtig ist, was deinem Kind gefällt. Probiere dazu am Anfang stets die kleinste Schnullergröße aus und teste dich im Zweifel durch verschiedene Schnullerformen und -materialien, wenn dein Kind seinen Schnuller nicht akzeptieren möchte.
Wann welche Schnullergröße?
Hersteller geben auf ihren Verpackungen Richtwerte an, wann sich welche Größe eignet. Natürlich wächst nicht jedes Kind gleich schnell, sodass hier ein Ausprobieren gefragt ist. Ist der Schnuller zu klein, wird dein Baby Probleme haben, ihn auf Dauer im Mund zu halten und du bist häufiger damit beschäftigt, ihn wieder vom Boden einzusammeln. Ein zu großer Schnuller kann zu Zahnfehlstellungen und Problemen beim Schlucken und Atmen führen. Letztlich entscheidet also dein Nachwuchs, welche Größe aktuell ideal ist. Die Angaben der Hersteller sind jedoch eine hilfreiche Orientierung dabei.
Welche Schnullerformen gibt es?
- Kirschform: der Form der mütterlichen Brustwarze nachempfunden
- symmetrisch geformte Sauger: weniger kieferfreundlich als die asymmetrischen
- Schnullerschaft nicht zu dick: gegen Fehlstellungen des Kiefers
Abgewöhnen: ab wann ist der Schnuller schädlich?
Bei den meisten Säuglingen endet die Schnullerphase ganz automatisch, wenn das Kauen interessanter wird. Das ist etwa rund um den 8. Monat der Fall. Prinzipiell ist der Sauger aber bis etwa zum 3. Lebensjahr als Zwischendurch-Tröster noch geeignet.
Je länger dein Kind einen Beruhigungssauger nutzt, desto schwieriger könnte sich das Abgewöhnen gestalten. Doch ab wann brauchen die Kleinen den Schnuller nicht mehr? Spätestens, wenn bei deinem Kind die Milchzähne durchstoßen, ist es an der Zeit, um über das Abgewöhnen nachzudenken. Gehört es dann immer noch zu den Intensivsaugern, besteht die Gefahr, dass die oberen Schneidezähne nach vorne gedrückt werden, der spätere Gang zum Zahnarzt ist unvermeidlich.
Auch besteht das Risiko, dass der Schnuller die Sprachentwicklung verzögert, wenn die Zunge permanent den Schnuller hält und sich nicht mit einer Artikulation erster Laute befassen kann.
Weiterführende Links
Tipps zum Umgang mit dem Schnuller findest du in diesem Video:
Schnuller oder Daumen – was ist besser? Antworten hat dieses Video parat:
Ist es an der Zeit, den Schnuller abzugewöhnen, helfen dir diese Experten-Tipps: