Firmpate oder -patin – Voraussetzungen und Aufgaben
- mindestens 16 Jahre alt
- katholischen Glaubens
- selbst gefirmt
- christliche Vorbildfunktion
- Firmpaten und -patinnen müssen bestimmte Aufgaben erfüllen, um die Rolle übernehmen zu dürfen. Wichtig ist neben dem Mindestalter von 16 Jahren dabei der eigene Glaube.
- Die Patenschaft ist mehr als eine symbolische Funktion, sondern geht mit bestimmten Aufgaben einher. Dazu gehört, dem Firmling auf seinem Glaubensweg mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
- Die Firmung findet in der Regel mit dem 14. Lebensjahr statt. Firmpaten begleiten den Firmling beim Firmgottesdienst. Weit verbreitet ist an diesem Tag auch die Gabe von Geschenken.
Was ist die Firmung?
Die Firmung ist eines der sieben Sakramente in der katholischen Kirche. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen (firmare) und bedeutet so viel wie kräftigen, bestätigen oder beglaubigen. Die Firmung ist die Fortsetzung der Taufe und gilt zusammen mit der Kommunion zu den Sakramenten der christlichen Initiation. Der Firmling erhält durch die Firmung die Kraft des Heiligen Geistes und soll so tiefer in den Glauben finden und seine Verbindung zu Christus stärken.
Die Bedeutung von Firmpaten
Den Brauch der Firmung als „Vollendung der Taufe“ gibt es bereits seit dem 12. Jahrhundert. Als Sakrament wurde die Firmung im Konzil von Florenz im 15. Jahrhundert eingeführt. Der Ritus der Firmung wurde zuletzt 1971 im Rahmen einer Liturgiereform verändert.
Firmpate werden – diese Voraussetzungen gelten
Um das Patenamt bei der Firmung zu übernehmen, gelten bestimmte Voraussetzungen:
- Mindestalter von 16 Jahren
- katholische Taufe, Firmung, Eucharistieempfang
- Führung eines christlichen Lebens
- nicht mit kirchlichen Strafen belegt
- kein Elternteil des Firmlings zu sein.
Laut des Codex des kanonischen Rechts soll der Taufpate gleichzeitig auch der Firmpate sein. Allerdings ist das vielmehr als Empfehlung zu verstehen, zumal die Firmlinge hier ein Mitspracherecht haben sollten.
Geschiedene Firmpaten?
Ob Personen, die bereits geschieden und dann möglicherweise auch wieder verheiratet sind, eine Patenschaft bei der Firmung übernehmen dürfen, beantworten die Diözesen nicht einheitlich. Letztlich kommt es hier auf die individuellen Umstände an, die durch den Seelsorger geprüft werden. Viel wichtiger als der Ehestand ist letztlich die Frage, ob der Pate oder die Patin ein Leben führt, das dem christlichen glauben entspricht und er oder sie so als Vorbild für den Firmling dienen kann.
Ist die Patenschaft ohne Firmung möglich?
Nein. Eine der Grundvoraussetzungen, die die katholische Kirche für Firmpaten vorschreibt, ist die eigene Firmung. Nur, wer selbst gefirmt wurde, darf später auch die Patenschaft für einen Firmling vornehmen.
Evangelische Firmpaten?
Grundsätzlich sind Personen als Paten und Patinnen ausgeschlossen, die nicht katholischen Glaubens sind. Es besteht allerdings die Möglichkeit, zusammen mit einer katholischen Person zusammen die Patenschaft zu übernehmen. Ist das bei der Taufe allerdings noch grundsätzlich möglich, entscheidet bei der Firmung ein Seelsorger über den Einzelfall.
Nach dem Kirchenaustritt?
Um Firmpate oder -patin zu sein, darfst du nicht aus der Kirche austreten. Eine Grundvoraussetzung ist schließlich, dass du deinen Firmling in seinem Glauben und dem Bekenntnis zur christlichen Gemeinschaft stärkst, sodass der Kirchenaustritt das falsche Zeichen setzen würde.
Geschenkideen
Firmlinge bei der Firmung zu beschenken, gehört fast schon zum guten Ton. Vor allem als Pate oder Patin kommst du fast nicht um diese Geste herum. Weit verbreitet ist ein Geldgeschenk, da sich Jugendliche in diesem Alter noch den einen oder anderen Wunsch erfüllen möchten. Das ist natürlich nicht gerade kreativ, sodass sich viele Paten und Patinnen andere Geschenkideen überlegen.
- ein Gutschein für eine gemeinsame Unternehmung
- ein Geschenk, dass das liebgewonnene Hobby unterstützt
- eine Reise (als gemeinschaftliches Geschenk mit anderen Gästen)
- technische Geräte
- ein Shopping-Gutschein
- Bücher
- Schmuck, der an das Ereignis erinnert
Diese Aufgaben haben Firmpaten
Wie auch die Eltern sollen Firmpaten und -patinnen die Kinder „durch Wort und Beispiel […] im Glauben und in der Praxis christlichen Lebens […] bilden““ (c. 774 § 2 CIC). Der Pate hat die Aufgabe, dass sich der Firmling „wie ein wahrer Zeuge Christi verhält und die Verpflichtungen, die mit diesem Sakrament verbunden sind, getreu erfüllt““ (c. 892 CIC).
Der Firmpate oder die -patin soll den Firmling also auf seinem Glaubensweg begleiten und den Jugendlichen mit Ermutigungen und Gesprächen zur Seite stehen, wenn der Glauben auf die Probe gestellt wird.
Da es dabei auf ein vertrauensvolles Verhältnis ankommt, ist es sinnvoll, dass sich der Firmpate oder die -patin die Zeit für regelmäßige gemeinsame Unternehmungen nimmt.
Während der Firmung stehen der oder die Firmpaten oder -innen hinter dem Firmling und legen ihm oder ihr als Zeichen der Verbundenheit die Hand auf die Schulter. Dieser Akt ist so ein Symbol für die Begleitung auf dem weiteren Lebensweg.
Taufpaten und Firmpaten – wo ist der Unterschied?
Im Prinzip gibt es keinen allzu großen Unterschied zwischen Taufpaten und Firmpaten. Beide begleiten das Kind bzw. Jugendlichen auf dem Glaubensweg und stehen als christliches Vorbild zur Seite. Natürlich kommt Taufpaten und -patinnen stärker die Rolle der Förderung und Entwicklung zu als es später bei der Firmung der Fall ist, wenn die Firmpaten vor allem auch Vertrauen ausstrahlen müssen, um Jugendliche durch die pubertäre Phase zu begleiten. Letztlich empfiehlt die Kirche aber ohnehin, dass Taufpaten und Firmpaten die gleichen Personen sein sollen.
Weiterführendes
- Mehr zur Bedeutung der Firmung bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Firmung
Dieses Video erklärt dir, was die Firmung bedeutet:
Ein Firmpate im Interview:
So läuft der Firmgottesdienst ab: