Baby ohne Schnuller beruhigen – einfache Tipps
Babys Signale erkennen und richtig deuten
Ganz ehrlich: vollkommen unnötig ist der Schnuller nicht. Er bringt einige Vorteile mit sich, wenn die Mutter zum Beispiel nicht stillen kann. Das Einschlafen fällt den Kindern leichter und sie lassen sich schneller durch andere Personen beruhigen. Trotzdem versuchen es immer mehr Eltern ohne den Sauger und berichten von teilweise sehr guten Erfolgen. In erster Linie gilt es, das natürliche Saugbedürfnis zu verstehen und zu deuten. Das heißt bei Stillkindern: sie verlangen nach der Brust und zwar nach Bedarf. Hungrige Babys geben erste Signale, ohne direkt zu schreien:
- es schmatzt und sucht nach der Brust
- die Zunge fährt langsam über die Lippen
- es nuckelt an den eigenen Fingern
Wird das Baby dann nicht umgehend gefüttert, beginnt es mit dem Schreien. Das Stillen und Füttern ist dabei mehr als die Reine Nahrungsquelle. Die Kinder lieben die Geborgenheit, sie beruhigen sich schnell und genießen den Körperkontakt. Dein Baby sieht dich intensiv an, es hört dich es riecht dich – und einen schöneren Ort kann es sich kaum vorstellen. Diese Körpernähe spielt auch fernab des Fütterns eine wichtige Rolle. Babys wollen getragen und gehalten werden. Der enge Kontakt erinnert sie an den Mutterleib und die sanfte Bewegung verhilft schneller in den Schlaf. Ganz ohne Schnuller. Wichtig ist nur das Signal zu erkennen, ob es sich um Hunger oder um ein anderes Bedürfnis handelt.
Grundbedürfnisse – darum schreit ein Baby:
- Hunger
- Müdigkeit
- Bedürfnis nach Nähe
- volle Windel
- zu viele Reize
- Regulationsstörung
- Schmerzen und Bauchbeschwerden
Die meisten Bedürfnisse lassen sich relativ leicht beheben. Mit anderen Reizen gehen die Kinder sehr unterschiedlich um. Manche plappern sich förmlich in den Schlaf. Andere brauchen stets die Nähe zu den Eltern, um die Ruhe zu finden. Sie lassen sich gern durch die Stimme der Mutter beruhigen. Ein leichtes Summen oder Singen kann helfen oder manchmal sogar das laute Geräusch von Abzugshaube und Staubsauger.
Ruhe und Einschlafen ohne Schnuller – 6 Tipps
Doch welche Rolle spielt dabei der Schnuller? Er befriedigt zusätzlich das Saugbedürfnis, sodass dein Kind noch schneller und unkomplizierter zur Ruhe kommt. Aber nicht alle Kinder wollen einen Schnuller und manche Formen und Materialien werden grundsätzlich abgelehnt. Folgende Tipps helfen trotzdem beim Beruhigen ohne Schnuller:
1. Sanfter Wiegegriff
Halte dein Baby in einem sanften Wiegegriff und schaukle es vorsichtig hin und her. Manchmal hilft es auch, in Gedanken eine Acht oder ein Kreis zu malen. So werden sie an die Zeit im Mutterleib erinnert und spüren die Geborgenheit. Bei Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen in den ersten Monaten hilft der Fliegergriff.
2. Tragetuch und Babytrage
Einen ähnlichen Effekt bringen Tragetuch und Babytrage mit sich. Dein Kind bekommt den engen Körperkontakt, ist fest eingebunden und fühlt sich geborgen. Achte jedoch darauf, dass das genutzte System oder die Bindetechnik zum Alter deines Babys passt.
3. Fahrt im Kinderwagen
Frische Luft und ein sanftes Schaukeln bietet ebenso der Kinderwagen. Viele Babys lassen sich durch eine ruhige Spazierfahrt besänftigen, die nicht gerade durch die stressige Einkaufspassage der Stadt führt. Hilft dieser Trick nicht, fehlt definitiv der Körperkontakt.
4. Kuscheltiere und Seidentücher
Das natürliche Saugbedürfnis kann auch durch Seidentücher oder Kuscheltiere gestillt werden. Die Babys nehmen die Stoffe leicht in den Mund oder saugen daran. Achte hier auf eine korrekte Hygiene, wobei den Kindern auch ein vertrauter Geruch gefällt.
5. Babymassage und Baden
Viele Babys lieben das warme Wasser beim Baden und werden davon ordentlich müde. Schließlich sind sie das Gefühl noch vom Fruchtwasser gewöhnt. Anschließend rundest du das Erlebnis mit einer wohltuenden Babymassage ab und bietest wieder einen angenehm sanften Körperkontakt. Ruhig und zufrieden schlafen die Kleinen anschließend gern ein. Doch Vorsicht: mit leerem Magen badet es sich nicht angenehm.
6. Kirschkernkissen gegen Bauchschmerzen
Sind Koliken oder Verdauungsprobleme Grund für die Unruhe, hilft ein Kirschkernkissen werden. Durch die Wärme entspannt sich der Bauch und das leichte Gewicht bringt wieder eine gewisse Geborgenheit mit sich.
Fazit – es geht auch ohne
In erster Linie gilt es also, auf die Bedürfnisse und die Signale des Babys zu reagieren. Oftmals müssen sie erst lernen, sich zu entspannen und zu beruhigen. Es gibt viele sanfte Möglichkeiten, ein Baby auch ohne Schnuller zur beruhigen und ihm die nötige Zuneigung und Geborgenheit zu geben. Denn: lass dein Kind niemals einfach schreien. Gerade in den ersten Lebensmonaten ist diese Reaktion auf das Schreien wichtig, um das Bedürfnis der Geborgenheit schnell zu stillen. Grundsätzlich gibt es kein Patentrezept zur Beruhigung eines Babys. Manche Kinder nehmen einfach gern ihren Schnuller und bekommen dadurch auch keine großen Nachteile. Der Schnuller sollte nur keine Dauerlösung sein und muss rechtzeitig wieder abgewöhnt werden. Oder du versuchst es gleich komplett ohne Schnuller.