Das Baby will nicht einschlafen – das kannst du tun
- Schlafrhythmus berücksichtigen
- für Geborgenheit sorgen
- jedes Baby ist individuell
- Schlafklima positiv gestalten
- gelassen bleiben
- Jedes Baby hat seinen eigenen Schlafrhythmus. Es gilt, diesen herauszufinden und das Baby in diesen Phasen schlafen zu legen. Eine zwanghafte Vorgabe der Schlafenszeit wirkt hingegen oft nicht allzu gut.
- Wichtig für einen ruhigen Schlaf sind Rituale. Schaffe ein beruhigendes Umfeld, das Geborgenheit ausstrahlt und verhelfe deinem Baby so dazu, dass es sich vor dem Einschlafen entspannen kann.
- Es gibt immer wieder Phasen und Umstände, in denen dein Baby schlechter einschlafen wird. Das hat meist eine Ursache, die auch wieder vorbei geht. Wichtig ist es auch hier, gelassen zu bleiben und sich gegebenenfalls Unterstützung zu suchen.
Nicht jedes Baby hat das gleiche Schlafbedürfnis
Es ist ein Irrtum zu glauben, dass jedes Baby eine feste Schlafenszeit benötigt und unbedingt auch einen Mittagsschlaf machen muss. Schließlich hat auch nicht jede erwachsene Person das gleiche Schlafbedürfnis. Einige Babys sind also schon mit wenig Schlaf gesund und ausgeglichen, andere hingegen benötigen einfach einige Stunden mehr, um tagsüber nicht müde und quengelig zu sein. Trotz individueller Unterschiede gibt es jedoch Anhaltspunkte für den durchschnittlichen Schlaf eines Babys:
Alter | Gesamtschlafbedarf | Nachtschlaf | Tagesschlaf-Runden |
---|---|---|---|
1. Monat | 16 Stunden | 8 bis 9 Stunden (mit Unterbrechungen) | 3 bis 4 |
2. bis 6. Monat | 15 Stunden | 10 Stunden (mit Unterbrechungen) | 3 |
7. bis 12. Monat | 14 Stunden | 11 Stunden | 2 |
13. bis 17. Monat | 13 bis 14 Stunden | 11 Stunden | 1 bis 2 |
18. bis 24. Monat | 13 bis 14 Stunden | 11 Stunden | 1 |
2 bis 3 Jahre | 13 Stunden | 11 Stunden | 1 |
3 bis 4 Jahre | 12 Stunden | 11 Stunden | 0 bis 1 |
4 bis 5 Jahre | 11 Stunden | 11 Stunden | 0 bis 1 |
5 bis 6 Jahre | 11 Stunden | 11 Stunden | 0 |
Schlafzyklen von Tiefschlaf und REM-Schlaf
Die Schlafzyklen eines Babys sind deutlich kürzer als später im Erwachsenenalter. Zu Beginn dauern sie nur 20-30 Minuten, Dafür ist die Zeit des sogenannten REM-Schlafs deutlich länger, in dem Menschen Erlebtes verarbeiten. Die einzelnen Schlafphasen eines Babys sind neben dieser relativ langen Phase ein Übergangsschlaf sowie ein ruhiger Tiefschlaf. Das Gehirn des Babys entwickelt sich dabei ausschließlich in der REM-Phase – kein Wunder, dass diese länger ist als bei Erwachsenen.
Schlafmuster von Babys
Wie wir gesehen haben, verändert sich das Schlafbedürfnis von Babys im Lauf der Zeit. Entsprechend lassen sich einzelne Schlafmuster ausmachen, die mit der Entwicklung des Babys einhergehen.
Babys im 1. Monat
- Schlafrhythmus des Mutterleibs bleibt erhalten.
- kein Tag-Nacht-Rhythmus, d. h. gleichmäßiges Verteilen der Schlafphasen über 24 Stunden
- Unterbrechungen nach spätestens 3-4 Stunden
Babys im 2. und 3. Monat
- Tag-Nacht-Rhythmus stellt sich ein
- Schlafperioden von 10 Stunden nachts
- ca. 4-5 Tagschläfchen
Babys im 4.-6. Monat
- langsam regelmäßiger Schlafrhythmus
- länger andauernde Schlafphasen von 2-4 Stunden
- ca. 3 kurze Nickerchen tagsüber
Babys im 7.-9. Monat
- der meiste Schlaf ist nachts
- ca. 2 Nickerchen am Tag, die maximal 1-1,5 Stunden dauern sollten
- insgesamt ca. 14-15 Stunden Schlaf/Tag
Babys im 10.-12. Monat
- maximal noch 2 Nickerchen am Tag
- manchmal auch ohne Mittagsschlaf
- insgesamt ca. 12-13 Stunden Schlaf
Was sind Schlafprobleme beim Baby?
Nicht jeder unruhige Schlaf deutet direkt auf Schlafprobleme hin. In der Regel spricht man erst dann von Schlafproblemen, wenn folgende Merkmale gegeben sind:
- häufiges Aufwachen, obwohl das Baby weder hungrig noch durstig ist
- häufige Unterbrechungen des Schlafes bis hin zu maximal einer Stunde am Stück
- das Baby nur einschläft, wenn es geschaukelt oder gefüttert wird
- es erst spät abends einschläft und sehr früh morgen aufwacht
Das Baby ist müde, will aber nicht einschlafen
Ein Baby kann noch nicht mitteilen, was gerade die Ursache ist, wenn es nicht einschlafen kann. Für die Eltern beginnt zunächst also ein Ratespiel, bei dem es durchaus hilfreich ist, sich vom Naheliegenden bis zum Komplizierten durchzuprobieren:
- Hat das Baby vielleicht Hunger oder Durst? Wann gab es die letzte Mahlzeit?
- Ist die Windel voll?
- Passt die Kleidung zur Raumtemperatur? Schwitzt das Baby an Kopf oder Nacken, ist eine Bekleidungsschicht weniger sinnvoll, hat es kalte Füße, dann ziehe dem Baby noch etwas zusätzlich an.
- Ist das Baby vielleicht gesundheitlich angeschlagen oder hat Schmerzen?
- War der Tag besonders aufregend, sodass Erlebnisse vor dem Einschlafen noch verarbeitet werden wollen?
- Ist der tote Punkt überschritten und das Baby schlichtweg übermüdet?
Das Problem, dass Babys plötzlich tagsüber nicht mehr schlafen wollen, stellt sich oft ein, wenn die Babys einige Monate alt sind. der Grund dafür liegt meist auf der Hand: Das Schlafbedürfnis lässt schlichtweg nach und es stellt sich ein neuer Schlafrhythmus ein. So schlafen Babys in den ersten Monaten nach der Geburt noch viel tagsüber, nach ca. 3-6 Monaten pendelt sich der Schlafrhythmus ein.
Es bringt im Übrigen nichts, das Baby zu schaukeln oder auf den Arm zu nehmen, wenn es von sich aus nicht einschlafen möchte. Das kann sogar kontraproduktiv sein. Einige Kinder fangen dann an, sich eigene Reize zu suchen und stimulieren sich über die äußeren Reizeinwirkungen, sodass Schlafstörungen noch befördert werden.
Sollte das Baby tagsüber schlafen, sollte der Mittagsschlaf nicht zu lange ausfallen, da ansonsten die Gefahr droht, dass das Baby nachts nicht mehr richtig schläft.
Tipps, um den Schlaf des Babys zu fördern
Natürlich gibt es kein Allheilmittel für einen ruhigen und dauerhaften Schlaf des Babys. Einige Tricks helfen jedoch dabei, den Schlafrhythmus zu finden.
Einen festen Schlafrhythmus finden
Damit das Baby einen festen Schlafrhythmus finden kann, gibt es unterschiedliche Methoden. Einige Eltern schwören darauf, eine Routine durch immer wiederkehrende, gleichbleibende Fütterungszeiten zu vermitteln. Lege das Baby abends zur gleichen Zeit ins Bett und nimm es morgens auch immer zur gleichen Zeit wieder heraus.
Das Baby erlernt durch die Bettzeit einen Tag-Nacht-Rhythmus, der dadurch befördert wird, dass das Zimmer nachts komplett abgedunkelt wird, tagsüber jedoch auf das Abdunkeln verzichtet wird.
Vor allem bei älteren Babys und Kleinkindern, die sich schon artikulieren können, setzen andere Eltern auch auf die Selbstbestimmung der Kinder und lassen ihnen die Freiheit, ins Bett zu gehen, wann sie möchten. Sicherlich werden sie in der ersten Zeit vielleicht bis 23 Uhr wachbleiben und diese Freiheit auskosten, doch pendelt sich auch hier ein natürlicher Rhythmus ein.
Beschäftigung macht müde
Schlafen sehr kleine Babys meist noch von sich aus, benötigen sie mit steigendem Alter eine Beschäftigung, um müde zu werden. Auch ausreichend Bewegung wie das Krabbeln sind wichtig, um die Kleinen auszulasten. Schließlich hilft auch frische Luft – die ist nicht nur gesund, sondern kann den Schlaf des Babys zusätzlich fördern.
Entwicklungsschübe führen zu Schlafstörungen
Im Lauf der ersten Monate seines Lebens durchläuft jedes Baby verschiedene Entwicklungsschübe, denn die frühkindliche Entwicklung verläuft keineswegs in einem gleichbleibenden Tempo.
Mit einem Entwicklungsschub einher gehen nicht selten Einschlafschwierigkeiten. Hier hilft dann meist nichts außer dem Abwarten. Das Schlafverhalten wird sich nach dem Ende eines solchen Schubs meist von allein regulieren. Dabei dauern viele der Schübe auch nur wenige Tage an.
In einem guten Schlafklima schläft es sich besser
Was für Erwachsene gilt, schadet auch bei Babys nicht. Schaffe ein angenehmes Schlafklima, in dem sich dein Baby wohlfühlen kann. Das gehört beispielsweise eine feste Matratze ohne Fellunterlagen oder weiche Kissen, die gut belüftet ist. Babys benötigen noch kein Kopfkissen, fühlen sich aber in einem Schlafsack sehr wohl. Diesen gibt es in verschiedenen Ausführungen für den Sommer und den Winter, sodass es weder zu warm noch zu kalt sein braucht. Die Zimmertemperatur sollte eher kühl und gut belüftet sein, ohne jedoch Zugluft zu bieten. Der Raum wird in der Nacht abgedunkelt, sodass sich das Baby an einen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnen kann.
Den Rhythmus des Babys erkennen
Lernen Eltern, die Signale des Babys zu deute, wann es müde ist, fällt es wesentlich leichter, dass das Baby einschläft, wenn du es hinlegst. Signale sind hier beispielsweise die gleichbleibende Atmung, ein nachlassender Bewegungsdrang, der verträumte Blick sowie eine entspannte Muskulatur. Einige Babys schreien auch einfach, wenn sie müde sind – ein Signal, das von Eltern oft fehlgedeutet wird. Kann das Baby in dieser Phase seinem Schlafbedürfnis nachkommen, stehen die Chancen gut, dass es auch tagsüber schläft. Umgekehrt kann es diese Phase der Müdigkeit aber auch überwinden – meist jedoch nur kurzfristig und es folgt Nörgeln und Gequengel.
Rituale helfen beim Einschlafen
Nicht selten sind Babys vor dem Einschlafen unruhig, die Gefahr ist groß, dass das Einschlafen schwerfällt. Hier helfen Rituale wie eine kleine Massage, das Vorsingen eines Liedes oder auch eine Spieluhr. Manchmal reichen auch die beruhigende Stimme der Eltern oder das behutsame Eincremen aus. All diese Rituale vermitteln Geborgenheit und dienen der Entspannung des Babys. Das wiederum hilft auch dabei, dass das Baby sicher und ohne die Anwesenheit der Eltern in seinem Bett einschlafen kann.
Nächtliche Nahrungsaufnahme bleibt nicht aus
Bis zu einem Alter von ca. 6-12 Monaten wachen die meisten Kinder nachts auf, um Nahrung aufzunehmen. Vor allem bei Stillkindern sind diese Intervalle oft noch kürzer, da Muttermilch besonders leicht verdaulich ist. So hält die Nahrung nicht ganz so lange vor wie bei Flaschenkindern. Mit zunehmendem Alter werden die nächtlichen Schlafphasen jedoch länger, bis das Baby irgendwann 4 Stunden und mehr durchschläft.
Gelassen bleiben, auch wenn das Baby schreit
Zweifelsohne ist es auf Dauer anstrengend und zermürbend, wenn man wegen eines schreienden Babys selbst nicht zum Schlafen kommt. Meist sind ganz banale Gründe wie das Zahnen oder andere Schmerzen oder auch schlechte Träume schuld. Es ist also wichtig, dass die Eltern die nötige Geborgenheit vermitteln und in dieser Situation ruhig bleiben. Das hastige Streicheln hilft nur selten, da das Baby diese Unruhe spüren wird. Auch das auf den Arm nehmen und Herumtragen kann bei nächtlichen Schreiattacken helfen. Sind all diese zu anstrengend, hole dir Hilfe bei deinem Partner oder einer Eltern-Kind-Beratung. Manchmal reicht es aber auch einfach aus, das Baby nachts zu pucken und so für zusätzliche Geborgenheit zu sorgen.
Es ist vollkommen normal, dass es immer wieder Phasen gibt, in denen Babys nicht so gut einschlafen. Auch, wenn es anstrengend sein mag: Es ist wichtig, gelassen zu bleiben, und dem Baby stets das Gefühl von Bindung und Geborgenheit zu geben. Fühlt sich das Baby wohl, wird es von ganz allein wieder gut einschlafen.
Weiterführendes
Dieses Video erläutert verschiedene Ursachen für Schlafprobleme:
Hier findest du weitere Tipps für einen besseren Schlaf deines Babys:
Und auch Pampers hat einige Tipps bei Einschlafproblemen des Babys: