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Was tun bei Milchstau? Die besten Tipps und Tricks

Viele Ursachen können während der Stillzeit oder beim Abstillen zu einem Milchstau führen. So macht nahezu jede Mutter die Erfahrung mit einem Milchstau. Frühzeitig behandelt sind die Beschwerden schon nach wenigen Tagen vergessen, doch kannst du einem Milchstau auch vorbeugen.
Besonderheiten
  • Ursache ist oft Stress
  • auch übermäßiger Milcheinschuss
  • vor dem Stillen wärmen
  • nach dem Stillen kühlen
  • ggf. Arzt aufsuchen
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Die Ursachen für einen Milchstau können ganz unterschiedlich sein. Neben Stress und seelischen Belastungen reicht manchmal schon ein zu enger BH aus. Oft scheitert das vollständige Entleeren der Brust auch an der Anliegeposition des Babys.
  • Bei Auftreten eines Milchstaus hilft es, die Brust vor dem Stillen zu wärmen und anschießend zu kühlen.
  • Tritt nach 24-48 Stunden keine Linderung ein, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine Brustdrüsenentzündung zu verhindern.

Was ist ein Milchstau?

Unmittelbar nach der Geburt liefert die Brust dem Baby die besonders nährstoffreiche Vormilch Kolostrum, bevor diese zur Übergangsmilch und dann zur eigentlichen Muttermilch wird. Vom Kolostrum benötigt das Baby nur geringe Mengen, von der Muttermilch dann mehr. Während sie die Zusammensetzung der Milch ganz automatisch ändert, braucht dein Körper vielleicht ein paar Tage, bis er sich an die individuellen Bedürfnisse deines Babys gewöhnt hat.

Fließt die Muttermilch nicht vollständig aus der Brust ab, bildet sich ein Milchstau. Theoretisch ist ein Milchstau während der kompletten Stillzeit möglich, entsteht jedoch meistens in der dritten oder vierten Woche nach der Geburt.

Unbehandelt besteht die Gefahr, dass sich ein Milchstau zu einer Brustdrüsenentzündung weiterentwickelt. Entsprechend solltest du Symptome frühzeitig ernst nehmen und dem Milchstau entgegenwirken.

Welche Ursachen hat ein Milchstau?

Nicht selten findet sich die Ursache für einen Milchstau in der Psyche. Klappt es am Anfang mit dem Stillen noch nicht so richtig, entsteht bei vielen Frauen Stress. Manche fühlen sich mit ihrer neuen Rolle als Mutter überfordert, leiden an Schlafmangel oder werden in der benötigten Wochenbettruhe gestört. Die Folge ist nicht selten eine seelische Belastung, die durch eine besonders hohe Sensibilität und Emotionalität noch befördert wird. All diese Faktoren können sowohl zu einem erhöhten als auch einem verringerten Milchfluss führen.

Eine weitere Ursache für einen Milchstau kann auch beim Baby liegen, wenn dieses entweder nicht richtig angelegt ist oder schlichtweg nicht effektiv oder nicht regelmäßig trinkt.

Und schließlich sind da noch ganz einfache Gründe wie ein zu enger BH oder ein verstopfter Milchkanal, durch den sich ein Milchstau entwickelt.

Symptome, die bei einem Milchstau auftreten können

Einen Milchstau erkennst du relativ schnell an einem oder mehreren der folgenden Symptome.

Knoten und Verhärtungen in der Brust

Bei einem milchstau bilden sich häufig auch kleine Verhärtungen in der Brust, die du als Knötchen ertasten kannst.

Fieber als Symptom?

Nicht immer macht sich ein Milchstau direkt durch Schmerzen oder Druckempfindlichkeit bemerkbar. Oft scheint es zunächst so, als bahne sich eine Erkältung an, die von einer erhöhten Temperatur bis hin zu Fieber und Schüttelfrost begleitet sein kann.

Schmerzen und Druckempfindlichkeit in der Brust

Ein häufiges Symptom bei einem Milchstau sind Schmerzen oder auch eine Druckempfindlichkeit in der Brust. Sammelt sich zu viel Milch in der Brust, fühlt sie sich bisweilen sehr prall und hart an. Manchmal treten auch Rötungen auf.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Einen Arzt solltest du immer dann konsultieren, wenn Fieber auftritt oder starke Schmerzen einsetzen, da der Milchstau in eine Brustentzündung übergehen kann, die sich in vielen Fällen nur noch mit Antibiotika behandeln lässt. Auch Rötungen, eine erhöhte Temperatur der Brust und Schwellungen sind Indizien, um einen Arzt aufzusuchen.

Was hilft bei Milchstau?

Erkennt man Symptome eines Michstaus, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um diesen zum einen zu beseitigen, zum anderen, um die Schmerzen zu lindern.

Vollständiges Entleeren der Brust beim Stillen

Tritt während des Stillens ein Milchstau auf, dann kann es helfen, das Baby alle 2-3 Stunden (auch nachts) an die Brust zu legen, um die Brust zu entleeren. Als besonders günstig erweisen sich dabei Positionen, bei denen der Unterkiefer des Babys in Richtung der betroffenen Stelle zeigt. Gibt es dabei Schwierigkeiten beim Anlegen, helfen StillberaterInnen und Hebammen gerne weiter, um eine korrekte Technik zu finden.

Ist die Milchmenge einfach zu groß, als dass dein Baby sie aufnehmen könnte, kannst du die überschüssige Milch ausstreichen. Auch eine Milchpumpe leistet hier ihre Dienste, kann sich jedoch als kontraproduktiv erweisen, da durch sie tendenziell noch mehr Milch produziert wird.

Diese Hausmittel helfen

Vor dem Stillen unterstützt feuchte Wärme wie z. B. durch warme Umschläge oder einen Waschlappen den Milchfluss. Auch sanfte Massagen der Brust mit den Fingerspitzen und einem wohltuenden Öl wirken sich positiv aus.

Nach dem Stillen hilft auch das Kühlen. Ein bewährtes Hausmittel sind dabei mit dem Nudelholz gewalkte Weißkohlblätter. Diese kühlen nicht nur, sondern enthalten auch ein Enzym, das entzündungshemmend wirkt. Zudem machen sie weniger Sauerei als etwa das Kühlen mit Quarkwickeln.

Wenngleich es sich nicht unmittelbar auf den Milchstau auswirkt, doch ist es auch sinnvoll, wenn du viel trinkst und mit Vitamin C deine Abwehrkräfte stärkst.

Homöopathie zur Behandlung

Nicht ausreichend belegt, aber dennoch vielfach genutzt werden auch alternative Heilmethoden wie Akupunktur oder die Homöopathie durch die Einnahme von Phytolacca Globuli bei Milchstau.

Maßnahmen beim Abstillen

Anders als beim Stillen helfen während des Abstillens engere BHs, um die Milchbildung einzudämmen. Auch eine oder mehrere Tassen Pfefferminztee oder Salbeitee täglich helfen, die Milchbildung zu reduzieren, da sich durch den Tee die Drüsen zusammenziehen. Entsprechend vorsichtig solltest du während des Stillens mit diesen Tees sein.

Auf eine Milchpumpe solltest du nach Möglichkeit verzichten, da sie die Milchbildung zusätzlich fördert. Sinnvoller ist es, die überschüssige Milch auszustreichen, um einen Milchstau zu verhindern.

Wie lange dauert ein Milchstau für gewöhnlich?

Gehst du gegen einen Milchstau an, sobald du diesen feststellst, wirken die Maßnahmen meist schon innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Verbessern sich die Symptome in dieser Zeit nicht, suche einen Arzt auf.

Bis die Verhärtung der Brust dann allerdings auch verschwunden ist, kann durchaus etwas mehr Zeit vergehen.

Wie kann man einem Milchstau vorbeugen?

  • ausreichende Ruhepausen einhalten
  • Stress vermeiden
  • auf das Wohlbefinden achten
  • ausreichend essen und trinken
  • zu enge BHs und enge Kleidungsstücke vermeiden
  • regelmäßig stillen
  • Brust vollständig leeren (ggf. abpumpen)

Milchstau bei Katzen – auch Haustiere sind davon betroffen

Für gewöhnlich treten bei Katzen keine Milchstaus auf, wenn der Nachwuchs ausreichend lange bei der Mutter bleibt. In den ersten ca. 12 Wochen sorgen die Kitten dafür, dass das Gesäuge stets geleert wird und beugen so einem Milchstau vor. Manchmal kommt es allerdings vor, dass die Kleinen vorzeitig allein auf Nahrungssuche gehen und milch zurückbleibt. Die Folge: Das Gesäuge schwillt an und droht sich zu entzünden. Hier ist es sinnvoll, schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen – denn nur die wenigsten werden eine spezielle Milchpumpe zu Hause haben, die auch für Katzen geeignet ist.

Weiterführendes

Hipp gibt Hebammentipps zum Stillen und milchstau:

So kannst du Quarkwickel zur Linderung der Schmerzen selber machen:

Dieses Video gibt eine Anleitung zur Brustmassage bei Milchstau:

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